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Hier informieren wir Sie rund über die Fragen der Abwasserbeseitigung und Regenwasserbehandlung im Sulmtal sowie über über den Betrieb unserer Gruppenkläranlage in Ellhofen.
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Hier informieren wir Sie rund über die Fragen der Abwasserbeseitigung und Regenwasserbehandlung im Sulmtal sowie über über den Betrieb unserer Gruppenkläranlage in Ellhofen.
Hier finden Sie eine Beschreibung der einzelenen Anlagenteile.
Um in der Kläranlage das notwendige hydraulische Gefälle zu erreichen, muss das zugeführte Abwasser angehoben werden. Dies geschieht mit drei Schneckenpumen (Archimedische Schraube), die je nach anfallender Abwassermenge eingeschaltet werden.
Schneckenpumpe 1 und 2:
Schneckenpumpe 3:
Hier befindet sich ein Filter-Stufenrechen der Fa. Egner mit Rechengutpresse. Dieser wurde 1988 eingebaut. Der Stababstand beträgt 6 mm und damit werden Grobstoffe (Hygienartikel, Papier, etc.) entnommen. Das Rechengut wird so vom Abwassergetrennt und in die Rechengut-Waschpresse gefördert. In der Presszone wird das Rechengut zur Volumenreduzierung entwässert. Pro Jahr fallen ca. 90 t Rechengutabfälle an.
Im Vorklärbecken setzen sich die schwereren Stoffe ab. Mit einem Räumer wird der abgesetzte Primärschlamm in die Schlammtrichter geschoben und dort direkt in den Faulbehälter gepumpt. Durch die mechanische Reinigung werden circa 20-25 % der organischen Stoffe entfernt.
Die Gruppenkläranlage Sulmtal besitzt zwei Vorklärbecken mit einem Gesamtvolumen von 560m³. Die Aufenthaltszeit des Wassers beträgt bei Trockenwetterzufluss 50, bei Mischwasserzufluss ca. 30 Minuten.
Als vorgeschltete DN-Zone wurde von der Vorklärung durch eine überströmte Trennwand pro Straße 300m³ Beckenvolumen abgetrennt. Der Beckeninhalt wird mit insgesamt 4 Rührwerken umgewälzt. Aus dem Nachklärbecken wird der Rücklaufschlamm in den Zulauf der DN-Zone gefördert. Für diesen Zweck stehen 2 Tauchmotor-Pumpen mit einer Förderleistung von 180l/s zur Verfügung. Das Rücklaufschlammverhältnis beträgt 82%.
Die biologische Reinung des Abwassers erfolgt in den Belebungsbecken. Das sauerstoffarme Milieu des Anaerobbeckens ermöglicht den zusätzlichen Phosphorabbau.
Das Belebungsbecken 1 besteht aus 4 Kaskaden mit einem Gesamtvolumen von 2.000m³. Durch die Ausrüstung mit 4 Vertikalrührwerken und Belüfterplatten kann das Becken sowohl zur Denitrifikation (Abbau von Nitrat zu elementarem Sauerstoff) als auch zur Nitrifikation (Umwandlung von Ammonium zu Nitrat) verwendet werden. Insgesamt stehen 3 Betriebsarten zur Verfügung: Denitrifikation, Denitrifikation und intermittierend.
Jede Kaskade ist für sich einstellbar. Mit Hilfe von frequenzgesteuerten Propellerpumpen wird nitrathaltiges Abwasser, sogenanntes Kreislaufwasser, aus dem nachfolgenden Belebungsbecken 2 zurückgeführt und in die DN-Zone des Belebungsbeckens 1 eingebracht.
Das Belebungsbecken 2 mit einem Gesamtvolumen von 2.900m³ ist ebenfalls in 4 Kaskaden unterteilt und mit einer feinblasigen Druckluftbelüftung ausgestattet. Der Lufteintrag erfolgt über Blendenregulierschieber, welche durch O2-Sonden gesteuert werden. Somit wird ein gleichmäßiger Sauerstaoffeintrag gewährleistet.
In der Gebläsestation wird die Umgebungsluft durch 3 HV-Turbogebläse verdichtet und über Belüfterkerzen in ganz feinen Luftbläschen dem Nitrifikationsbecken zugeführt. Dadurch wird sichergestellt, dass das gesamt Becken ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Die Luftmenge regelt sich nach dem Systemdruck in der Luftsammelleitung. Der Sauerstoffeintrag in die Becken regelt sich nach dem Sauerstoffmessungen und entsprechender Stellung der Blendenregulierschieber.
Die chemische Phosphatfällung erfolgt mit tropfenweise mit einer salzsäurehaltigen, wässrigen Lösung aus Eisen- und Aluminiumchlorid. Dies bewirkt ein Ausfällen der Phosphorverbindungen und deren Bindung in den Schlammflocken. Zusammen mit dem Überschussschlamm wird der Phosphor aus dem Nachklärbecken und damit aus dem Abwasser abgezogen.
Der 30m³ fassende LAgertank ist zwischen Vorklärbecken und Belebungsbecken 1 angeordenet. Ein Phosphat-Analyser steuert die korrekte Dosierung der Fällmittelmenge.
Das Nachklärbecken besitzt einen Innendurchmesser von 39,5m und das Volumen beträgt 4.800m³. Im Nachklärbecken setzen sich die im Belebungsbecken gebildeten Schlammflocken durch Schwerkraft ab. Der abgesetzte Schlamm wird durch den Rundräumer in den zentralen Trichter geschoben. Ein großer Teil des Schlamms wird in den Zulauf der Belebung zurückgeführt. Nicht mehr benötigter Überschussschlamm wird dem Kreislauf entzogen und in den Faulturm gepumpt. Die Aufenthaltszeit im Nachklärbecken beträgt ca. 12 Stunden.
Das gereinigte Wasser im Nachklärbecken fließt dann über eine Überlaufschwelle in die Sulm.
Der Faulturm besitzt ein Volumen von 1.500m³. Hier wird der Primär- und Überschussschlamm bei 36°-38°C rund 30 Tage lang ohne Sauerstoff ausgefault. Dies führt zu einer Schlammmengenreduzierung von ca. 30%, zudem wird Biogas erzeugt. Die Erwärmung erfolgt über einen Röhrenwärmetauscher. Für die Erwärmung wird die Abwärme der beiden Blockheizkraftwerke (BHKW) verwendet.
Für die Zwischenspeicherung des anfallenden Methangases steht ein 200m³ fassender Gasspeicher zur Verfügung. Hier wird das im Faulprozess anfallende Biogas zwischengespeichert. Er dient als Ausgleichsbehälter sowie als Zwischenlager für die weitere Gasverwertung.
Über eine Gasfackel kann im Notfall überschüssiges Gas abgebrannt werden.
In den beiden Blockheizkraftwerken (BHKW) werden mit Hilfe des Biogases Strom und Wärme erzeugt. Dadurch werden ca. 55% des Gesamtstrombedarfs der Kläranalge durch die Eigenproduktion gedeckt. Die Wärme wird für die Beheizung des Faulbehälters und der Betriebsgebäude genutzt.
Im Jahr 2017 wurden 594.384 kW/h Strom erzeugt.
Die Leitwarte bildet die zentrale Einheit der Kläranlage. Hier wird der gesamte Betrieb der Kläranlage über ein vollautomatisches Prozessleitsystem (PLS) überwacht. Dabei kann in laufende Betriebsprozesse eingegriffen und diese auch gesteuert werden. Sämtliche Meldungen und Messwerte werden hier dokumentiert, archiviert und ausgewertet.